Luftansicht der Altstadt

Kurmainzer Amtshof

Kurmainzer Amtshof

Amtshof Luftansicht

Der Gebäudekomplex entstand vermutlich nach dem Stadtbrand 1369. Der älteste Teil ist das südlich gelegene Hauptgebäude mit dem Kurfürstensaal. Der mit gotischen Wandmalereien verzierte Saal war Schauplatz feierlicher Staatsakte wie der Konsekration des Bischofs von Chur im Jahr 1417 und der Ablegung des Treueids auf den 
Kaiser durch Dietrich von Erbach, Erzbischof und Kurfürst von Mainz und Kanzler des Heiligen Römischen Reiches, 1435. 1948 wurde im Amtshof die FDP gegründet. Dem Hauptgebäude angebaut ist ein Kapellenerker und ein
gotischer Treppenturm mit barocker Haube als Zugang zum Kurfürstensaal.

Durch die in das Gebäude einbezogene Wehrmauer besitzt das 1719 entstandene Kelterhaus noch einen Teil mittelalterlicher Bausubstanz. Die heute namensgebende Funktion eines Kelterhauses erhielt der Bau erst durch die 1904
gegründete Winzergenossenschaft, die sich hier wie auch im Hauptgebäude um die Erhaltung des Baudenkmals
Verdienste erworben hat.

Die sogenannte Eulenburg, das im 16. Jahrhundert errichtete frühere Marstallgebäude, war früher u.a. Jugendherberge. Heute befinden sich in dem Gebäude das Museum für Stadtgeschichte und Volkskunde, die Ostdeutschen
Kultur- und Heimatstuben und Veranstaltungsräume.

Der Hof des Kurmainzer Amtshofs ist Schauplatz der jährlich im Sommer stattfindenden Heppenheimer Festspiele. Die Theateraufbauten inklusive Logen und Balkonen werden jedes Jahr neu aus Holz errichtet. Wie zu Shakespeares Zeiten sitzen die Gäste an Tischen und Bänken und genießen die komödiantischen Darstellungen der Schauspieler und den viel gelobten Bergsträßer Wein.