Die Heppenheimer Altstadt
Romantische Altstadtgässchen, malerisches Fachwerk, Sommertheater und Sagengeschichten...

1. Marktplatz
Das Rathaus (erbaut 1551) erhielt 1705/06 ein barockes Fachwerk. 1927-29 wurde das Gebäude in südlicher Richtung erweitert. 1958 wurden die Obergeschosse nach einem Brand wiederhergestellt. Seitdem erklingt aus dem Turm mehrmals täglich ein Glockenspiel. Im Vorfeld des Hessentages 2004 wurde das Heppenheimer Rathaus grundlegend saniert.

2. Kirche St. Peter
Die St. Peterskirche, im Volksmund „Dom der Bergstraße“ genannt, wurde 1900-1904 erbaut. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 755 zurück. Der links vom Portal stehende mittelalterliche Turm wurde in den neugotischen Bau integriert. Die barocke Kreuzigungsgruppe stammt aus dem Jahre 1705.

3. Schunkengasse
In der von Häusern des 17. und 18. Jh. geprägten Gasse waren früher Geschäfte zur Deckung des örtlichen Bedarfs angesiedelt. In der Mitte entstand 1888 eine Treppe als Verbindung zur Kirche. Von hier hat man einen reizvollen Blick auf die 1065 vom Kloster Lorscherbaute Starkenburg. An der Einmündung Hinterer Graben war ein Stadttor. Reste der Stadtmauer sind noch sichtbar.

4. Kurmainzer Amtshof
Der Amtshof wurde im 14. Jahrhundert als Verwaltungsgebäude der Mainzer Erzbischöfe erbaut. Im Obergeschoss des Hauptgebäudes befindet sich der Kurfürstensaal mit Wandmalereien aus gotischer Zeit und der Periode der Renaissance. Dem Hauptgebäude angebaut ist ein Kapellenerker und ein gotischer Treppenturm mit barocker Haube als ursprünglicher Zugang zum Kurfürstensaal. Heute befindet sich in den Gebäuden das Museum Heppenheim. Der Hof ist Schauplatz der jährlich im Sommer stattfindenden Festspiele Heppenheim.

5. Kleine Bach
Die Gasse, 1480 erstmals erwähnt, erinnert mit ihrem Namen an den ehemals dort verlaufenden Stadtbach. Die Häuser Nr. 12-16 sind von besonderer Bedeutung. Sie mussten wegen des Baus einer Tiefgarage versetzt oder abgeschlagen werden. Haus Nr. 14 wurde um 1430 erbaut und hat als ältestes Fachwerkgebäude mit Schwebegiebel und Firstsäule besonderen bauhistorischen Wert.

6. Marktstraße
Sie verbindet über das Wormser Tor die Altstadt mit der Fußgängerzone. Ihr historisches Bild ist weitgehend noch erhalten. Die Häuser stammen aus dem 16. bis 18.Jahrhundert. Im Hof des Hauses Nr. 8-10 sind die Reste des sogenannten Mönchturms, eines alten Wohnturms aus Lorscher Zeit, zu sehen.

7. Faules Viertel
Hier befand sich der Sitz des Vogtes als Verwalter des Klosters Lorsch. Nach ihm wurde das Wohnviertel „Fautsches Viertel“ genannt, abgeleitet von dem Wort Faut =Vogt. Aufgrund des Geruchs der hier vorherrschenden Landwirtschaft, wurde aus dem Fautschen Viertel das Faule Viertel. Zu den bedeutendsten Häusern gehört das Stelzenhaus aus dem 17. Jahrhundert.

8. Schloss-Schule
Der Burggraf Freiherr von und zu Hees erbaute um 1700 auf den Grundmauern einer Bebauung der Rodensteiner ein Stadtschloss. Über dem Portal ist das Ehewappen der Familien Hees/Holdinghausen zu sehen. Die Stadterwarb 1824 das Gebäude und richtete dort ein Spital und eine Volksschule ein. Heute ist hier eine Grundschule untergebracht.

9. Landratsamt
Die ehemalige Amtskellerei wurde zu Beginn des 16. Jh. errichtet und war ab 1648 erstmals Sitz des kurmainzischen Finanzverwalters. Nach zeitweiliger privater Nutzung befindet sich seit 1821 dort und in den umliegenden Gebäuden die Kreisverwaltung.

10. Martin-Buber-Haus
Wohnhaus des jüdischen Schriftstellers und Religionsphilosophen Martin Buber, der von 1916 bis zu seiner Emigration während der NS-Diktatur 1938 in Heppenheim lebte. Das Martin-Buber-Haus ist seit 1978 Sitz des Internationalen Rates der Christen und Juden.